GADOLLA-STELE
Errichtet mit Hilfe
der Gothaer Kulturstiftung,
des Heimatkreises Gotha Stadt und Land,
der Stadtverwaltung Gotha
und der Gothaer Bürger.
Entwurf: Thomas Lindner, Erfurt |
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JOSEF RITTER VON GADOLLA
14. Januar 1897-5. April 1945
„damit gotha leben kann, muss ich sterben“
Wenige Wochen vor Ende des Zweiten Weltkrieges
wurde der österreichische Offizier Josef Ritter von
Gadolla am 1. Februar 1945 zum „Kampfkommandan-
ten“ der Stadt Gotha ernannt. Sein Auftrag lautete, die
Stadt um jeden Preis zu verteidigen.
Als am 3. April amerikanische Truppen vor Gotha stan-
den, fasste Gadolla den mutigen Entschluss, das Wohl
der Stadt über einen sinnlos gewordenen Befehl zu
stellen. Er ließ die Wehrmachtssoldaten abziehen und
weiße Fahnen auf dem Schloss und anderen Gebäuden
hissen.
Gadolla fuhr den Amerikanern als Unterhändler ent-
gegen, wurde jedoch abgefangen und nach Weimar
überstellt. Dort verurteilte ihn ein Standgericht zum
Tode. Ein Priester überlieferte Gadollas letzte Worte:
„Damit Gotha leben kann, muss ich sterben“. Am Mor-
gen des 5. April 1945 wurde er erschossen. Einen Tag
zuvor bereits waren amerikanische Soldaten kampflos
in die Stadt Gotha einmarschiert.
Gadollas Zivilcourage hat unzähligen Menschen das
Leben gerettet. Er bewahrte die ihm anvertraute Stadt
Gotha und Schloss Friedenstein vor der Zerstörung.
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