Gerhard Mercator
verbrachte von 1512 bis wahrscheinlich 1518 ein Teil seiner Kindheit in Gangelt.
Er wurde der hervorragendste Geograph des 16. Jahrhunderts. Als Erster konstruierte er l569 eine Weltkarte, auf welcher der Kurs
eines Schiffes als gerade Linie eingezeichnet werden konnte. Noch heute wird seine Erkenntnis, wie Oberfläche der kugelähnlichen
Erde winkeltreu auf eine flache Karte übertragen werden kann, genutzt. Das heutige weltumspannende Koordinatensystem ist als
UTM-System bekannt und wird mit Hilfe der universalen transverslalen Mercatprojektion hergestellt.
Die Eltern Mercators stammten aus Gangelt. Geboren wurde Mercator allerdings im einhundertfünfzig Kilometer entfernten
Rupelmonde, unweit von Antwerpen. Dort weilten seine Eltern bei dem Bruder des Vaters zu Besuch. Die Familie kehrte nach Gangelt
zurück, um dann aber spätestens 1518 endgültig nach Rupelmonde zu ziehen.
Der Onkel ermöglichte Mercator ein Studium der Philosophie an der katholischen Universität in Löwen. Nach dem Studium
beschäftigte er sich unter Anleitung eines Gelehrten der Universität mit Mathematik und Himmelskunde. Erlernte den Bau von
Globen, das Anfertigen von mathematisch-astronomischen Instrumenten, die Landvermessung und das Stechen von Landkarten. Mit
24 Jahren heiratete er; er wurde Vater von sechs Kindern.
Mercator beschäftigte sich mit den Gesetzen, welche die Welt bewegen. 1544 wurde er der Ketzerei angeklagt und einige Monate
eingekerkert. Nach seiner Entlassung setzte er sich mit dem Phänomen des Erdmagnetismus auseinander. Er war bereits 1546 davon
überzeugt, dass der magnetische Pol in der Nähe des Nordpols liegen musste, als andere diesen noch mit dem Polarstern identifizierten.
1552 siedelte Mercätor nach Duisburg über. Seinen Wunsch, eine vollständige Beschreibung der Schöpfung (Kosmographie) mit einer
weltumspannenden kartographischen Darstellung der Welt herauszugeben, konnte er nicht ganz verwirklichen. Immerhin wurde kurz
nach seinem Tod die Sammlung seiner Karten, mehr als hundert, zusammen mit dem ersten Buch seiner kosmographischen Gedanken,
veröffentlicht. Mercator hatte dieser Kartensammlung den Namen „Atlas“ gegeben, ein Begriff, der auch heute noch gängig ist.
Hinweis:
Das nebenstehende Relief wurde 1987 von dem Gangelter Künstler Kurt Preuß geschaffen.
|