"Oll Willm" war ein Original des Overledingerlandse. Diese
Bronzeskulptur soll an ihn erinnern. Vorgabe für den
Künstler Uwe Hantke war es, ein Skulptur zu schaffen,
die das Wesen des umtriebigen Botengängers und sein
einfaches Leben einfängt.
Geboren am 28. August 1886 als erstes von acht Kindern
eines wohlhabenden Bauern in Großwolderfeld, brachte er
schon in jungen Jahren täglich Milch nach Leer. Nebenbei
erledigte er für Nachbarn und Bekannte kleinere Besorgungen.
Der frühe Tod seiner Mutter und das hautnahe Erleben des Ersten
Weltkrieges verstärkten seinen Hang zum Eigenbrötler. In dieser
Phase begann sein einfaches Leben in selbst gebauten Hütten.
Am liebsten schlief er auf Stroh, gerne unter freiem Himmel neben
seinen Hunden und Ziegen.
1922 wandelte "Willm" auf Freiersfüßen. In Bremen heiratete er
eine junge Frau mit zwei kleinen Kindern. Seine Frau kam mit seinem
Lebensstil jedoch nocht klar und verließ ihn schon nach wenigen
Wochen. "Willm" wurde wieder Einsiedler und "Böskupploper".
Dieser unbeschwerte Zeit machten die Nationalsozialisten 1935
ein Ende. Hitlerjungen verbrannten seine Hütten, er wurde
verhaftet und ihm wurde der markante Bart und sein Haupthaar
geschoren. Nach dem Krieg war er wieder der Botengänger. Kinder
sehane in der weißbärtigen Gestalt den Weihnachtsmann.
Selbst im Alter schlief er lieber im Freien als in einem Bett. Erst
wenige Wochen vor seinem Tod im Juli 1966 ließ er sich von einer
befreundeten Familie aufnehmen. Die Grabstätte von "Oll Willm"
befindet sich auf dem Friedhof in Großwolde.
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